Anstrichmittel: Farben, Lacke und Lasuren

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Die richtige Wahl am Farbregal

Farben, Lacke und Lasuren - die Regale des Baufachhandels bieten alles, was das Herz begehrt. Aber wie treffen Sie im Dschungel der tausend Farbmöglichkeiten die wirklich richtige Wahl für Ihre Bedürfnisse? Was auf den ersten Blick kaum zu überblicken scheint, ist mit den richtigen Auswahlhilfen gar nicht mehr so schwierig.

Was ist was?

Ein kleiner Exkurs in die Zusammensetzung der drei bekanntesten Anstrichmittel zeigt, dass die Grundelemente von Farbe, Lack und Lasur sich nicht unterscheiden. Sie alle bestehen aus Bindemitteln, Löse-/Verdünnungsmitteln, Pigmenten und Hilfsstoffen. Erst in der Dosierung der einzelnen Elemente beginnt die Unterscheidung, wodurch die speziellen Eigenschaften der Anstrichmittel entstehen.

Farben

Der Allrounder unter den Farben ist die Dispersionsfarbe. Sie bildet einen gut deckenden, geschlossenen Farbfilm. Sie ist in unterschiedlichen Qualitäten hinsichtlich der Deckkraft, des Nassabriebs, des Glanzgrades, des Weißegrades, der Verteilbarkeit und der Offenzeit erhältlich. Diese Einteilung ist einheitlich nach der Euronorm DIN EN 13300 geregelt. Ein Plus der Dispersionsfarbe ist das schnelle Trocknen, sowie die geringe Rissanfälligkeit und die Möglichkeit die Farbe problemlos mehrfach zu überstreichen. Ein farblicher Akzent kann geschaffen werden, indem die weiße Dispersionsfarbe mithilfe einer farbigen Volltonfarbe verändert wird. Für stark strapazierte Wände wie im Flur oder Kinderzimmer, ist Latexfarbe die beste Wahl, denn diese zeichnet sich durch eine hohe Beständigkeit gegen Abrieb, Wetter und Reinigungsmittel aus.

 

Geeignet für:

Dispersionsfarbe

alle Räume ohne besondere Ansprüche

Latexfarbe

Flächen mit starker Beanspruchung (innen + außen)

Reinsilikatfarbe/ Keimfarbe

Mauerwerk (bes. auf Kalkmörtel + zementhaltiger Mörtel)

Dispersionssilikatfarbe

Fassaden+ Innenputz aus Kalk, Leichtbeton, Ziegel, Kalksandstein, Naturstein oder mit Raufaser

Leimfarbe

Saugende + sandende Decken, Wände + Raufasertapeten in trockenen Räumen

Kalkfarbe

Kalk-/ Kalkzement-/ Zementputz, Schalungsbeton, Mauersteine, Wänden, Decken

Zementfarbe

Nasse Flächen, Unterwasserflächen, erdfeuchte Untergründe

Volltonfarbe

Innen + Außen, Farbgebung von wasserverdünnbarer Farbe (z.B. Dispersion)

Übrigens: Unsere computergestützte Farbmischanlage mischt Ihnen in wenigen Minuten Ihren individuellen Farbton. Damit ist die Farbsicherheit auch für einen späteren Nachkauf gewährleistet.

Lacke

Lacke werden im Allgemeinen zur Beschichtung einer Oberfläche genutzt. Dabei bildet sich ein qualitativ und optisch hochwertiger Oberflächenfilm, der beständig gegenüber vielen Chemikalien ist. Grund dafür ist der hohe Bindemittelanteil dieses Anstrichs. Lacke werden hauptsächlich für Holz, Metall, Kunststoff oder mineralisches Material genutzt und sind unterscheidbar in Acryl-, Natur- und Kunstharzlacken. Während Naturharze mit ihren pflanzlichen oder tierischen Bindemitteln für den Innen- und Außenbereich, sowie für beanspruchte Flächen (Metall, Holz, Gips, Stein) optimal geeignet sind, werden Kunstharze auf Flächen verwendet, die einer ständigen Belastung (Tische, Stühle, andere Oberflächen, Parkett, Dielen, Holzfußböden) ausgesetzt sind. Die Lackierung macht den Untergrund widerstandsfähig gegen Schmutz und Kratzer.

 

Geeignet für:

Wasserlack

Korrosionsbeständige Anlagen, Außenbereich, Parkett, Holzböden

Alkydharzlack

Holzoberflächen (z.B. Fußboden, Treppen, Fenster, Fassaden, Türen, Möbel)

Acryllack

Heizkörper

Nitrozelluloselack

Holz, Metall

Polyurethanlack

Nicht geöltes Holz, Beton, Kunststoff, Metall

Polyesterlack

Möbellackierung

Epoxidlacke

Unterwasseranstrich + Korrosionsschutz für Stahl und Beton

Schellack

Restauration alter Möbel

 

Lasuren

Farben mit besonders fein verteilter, geringer Pigmentierung oder mit färbenden aber nicht deckenden Pigmenten werden als Lasuren bezeichnet. Es wird ein offenporiger, durchscheinender oder durchsichtiger Anstrich erzeugt, wodurch die ursprüngliche Maserung erhalten bleibt. Lasiert werden kann prinzipiell jeder Untergrund. Das Haupteinsatzgebiet der, wahlweise farbigen oder farblosen, Lasuren sind jedoch Holz- und Betonflächen, die vor Witterungseinflüssen, UV-Licht und manchmal auch vor Pilzen und Insekten geschützt werden sollen.
Ob Sie nun eine Dünn- oder Dickschichtlasur wählen sollten, hängt davon ab, ob die Oberfläche maßhaltig ist oder nicht. Als maßhaltig werden Elemente bezeichnet, die unter Einfluss von Wasser in ihrer Form bleiben sollen, also ihr Maß halten, wie beispielsweise Fenster oder Türen. Für diesen Fall sollte eine Dickschichtlasur verwendet werden, da diese die Aufnahme der Feuchtigkeit vermindert.
Dünnschichtlasuren bilden hingegen keinen schützenden Film und verhindern so auch nicht die Feuchtigkeitsaufnahme. Diese Art der Lasur schützt von innen heraus, indem die dünnflüssige Lasur tief in die Poren eindringt und ist besonders für Zäune, Pergolen oder andere Verkleidungen geeignet, die nicht maßhaltig sind, zu empfehlen.


Checkliste

Sie sehen, es gibt nicht nur verschiedene Anstriche, sondern auch innerhalb der Farbmittel große Variationen. Damit die Auswahl des Mittels möglichst einfach wird, beantworten Sie sich im Vorfeld des Farbkaufes folgende Fragen:

  • Welchen Untergrund möchten Sie streichen?
  • Streichen Sie Innen oder Außen?
  • Welches optische Ergebnis möchten Sie erzielen (z.B. Deckkraft, Glanzgrad, Weißegrad)?
  • Wie viel Aufwand möchten Sie betreiben (Arbeitsgänge, Verteilbarkeit, Verarbeitung)?
  • Welchen Strapazen und Umwelteinflüssen ist der Anstrich ausgesetzt (z.B. Nassabrieb, Witterungsbeständig, Wasserabweisend)?
  • Welche individuellen Faktoren liegen vor (Allergiker, umweltfreundlicher Anstrich, Beseitigung von Problemen, wie Schimmel o.ä.)?

Besondere Schutzmaßnahmen

Bei der Arbeit mit Farben, Lacken und Lasuren sollten immer die besonderen Schutzmaßnahmen (Handschuhe, Schutzbrille, Mundschutz etc.) beachtet werden, denn einige Anstriche wie beispielsweise Reinsilikatfarbe sind ätzend. Andere Farben, wie die Kalkfarbe, entwickeln bei Gebrauch ätzende Laugen. Deshalb vor der Verwendung immer einen Blick auf das Etikett werfen. Dort sind die wichtigsten Hinweise zu den Inhaltsstoffen, Gefahren und Schutzmaßnahmen zu finden. Generell gilt, nach Anstrichen in der Wohnung, ausreichend zu lüften. Im Idealfall verlegen Sie die Streicharbeiten einfach direkt an die frische Luft.
Damit Sie nun durchstarten können, bietet Ihnen Kipp & Grünhoff neben einem breiten Sortiment an Farben, Lacken und Lasuren auch das richtige Handwerkszeug und die notwendige Fachberatung. So können Ihre Renovierungsarbeiten reibungslos ablaufen.

 

 

 

Tags: Bauen Eigenheim Farben und Lacke Ratgeber Tipps

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