Dachgeschoss ausbauen: mehr Platz unterm Dach!
Ob im Rahmen einer Renovierung oder Sanierung: Haben Sie vor, das Dachgeschoss Ihres Hauses auszubauen und den Platz unterm Dach besser zum Wohnen zu nutzen, als ihn mit aussortierten Habseligkeiten vollzustellen? Dann erfahren Sie in diesem Blogbeitrag alles, was Sie beim Projekt Dachausbau wissen sollten - übersichtlich sortiert in einzelne Schritte.
Schritt 1: Die Vorbereitungen für Wohnraum im Dachgeschoss
Steile Dächer sind besser für die Erweiterung des Dachgeschosses geeignet als Flachdächer. Die Neigung des Daches sollte auf jeden Fall mehr als 30 Grad betragen. Zudem sind eine ausreichende Grundfläche sowie eine Mindestraumhöhe von 2,30 Meter wichtige Voraussetzungen für die Erweiterung.
Ehe mit den Ausbauarbeiten begonnen werden kann, müssen Sie bei Ihrer zuständigen Baubehörde anfragen, ob ein Dachausbau zulässig ist. Sobald Sie den Segen der Behörde eingeholt haben, geht es an eine gründliche Überprüfung der Dacheindeckung. Diese muss vollkommen wasserdicht und unversehrt sein, denn ansonsten würde sich die Dämmung innerhalb kurzer Zeit mit Wasser vollsaugen und ihre Dämmeigenschaften verlieren. Zusätzlich wären Schäden durch Feuchtigkeit und Schimmel die Folge. Für die Planung engagieren Sie am besten einen Architekten. Dieser führt die Bestandsaufnahme durch und achtet auf Dinge wie die Statik und den Brand- und Wärmeschutz. Zu den Vorbereitungen für die Erweiterung zählt auch, Fachhandwerker zurate zu ziehen. Diese überprüfen beispielsweise eine mögliche Erweiterung der Heizungsanlage und die vorhandene Be- und Entwässerung.
Schritt 2: Die Planung der Dachfenster
Abhängig von der Grundfläche sowie der Baugesetzgebung in Ihrem Bundesland ist es wichtig, ausreichend Fläche für Fenster einzuplanen. Meistens handelt es sich hierbei um ein Achtel der Netto-Grundfläche. Jedoch existieren lokale Sonderregelungen, sodass Sie bei Ihrer zuständigen Baubehörde anfragen sollten. Im Idealfall bauen Sie Dachflächenfenster in einen bestehenden Dachstuhl ein. Achten Sie hierbei auf exaktes Arbeiten, da vor allem der Anschluss an die Dämmung des Daches lückenlos sein muss. An Stellen, an denen der Abstand der Sparren zu gering ist, lässt sich ein „Wechsel“ einziehen. Mit diesem können Sie einen Sparren überbrücken, wodurch ein größerer Fensterausschnitt realisierbar ist.
Schritt 3: Das Dämmen des Daches
Ist der Fenstereinbau erfolgt, geht es ans Dämmen. Dieses erfolgt bei der Zwischensparrendämmung mit Klemmfilz zwischen den Sparren. Unterscheiden lassen sich die Dämmstoffe durch ihre Wärmeleitgruppe. Das Dämmungsmaterial ist umso besser, je kleiner die Zahl ausfällt. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) gibt konkrete Werte vor, die bei bestehenden Dächern am Eigenheim eingehalten werden müssen.Wenn die Sparren nicht tief genug sein sollten, ist es möglich, unter den Sparren eine Dämmschicht zu montieren, die quer verläuft. Mit dieser Untersparrendämmung erreichen Sie die notwendige Dämmstoffdicke, ohne dass Sie Veränderungen am Dachstuhl durchführen müssen. Zusätzlich können Sie dabei auch noch Wärmebrücken im Sparrenbereich ausschließen.
Schritt 4: Verkleidung der Dachschrägen
In diesem Schritt beim Innenausbau geht es an die Verkleidungen der Fensterlaibungen und der Dachschrägen. Danach können Sie den finalen Wandbelag, also beispielsweise Feinputz, Tapeten oder Anstrich an die Wände bringen.
Schritt 5: Der neue Fußboden
Sollte der aktuelle Fußboden aus rohem Betonboden oder krummen Dielen bestehen, die ihre besten Jahre bereits hinter sich haben, kann das Verlegen von Trockenestrich angebracht sein, ehe es an das Aufstellen der Wände und damit den Trockenbau geht. Bringen Sie dafür eine Trockenschüttung aus - legen Sie bei Dielen unbedingt eine Folie unter - und ziehen Sie diese eben ab. Die Estrichelemente kommen dann darauf. Die Elemente verschrauben oder verkleben Sie miteinander. Die Schüttung hat übrigens den angenehmen Nebeneffekt, trittschalldämmende Eigenschaften zu haben.
Schritt 6: Die Aufteilung des Raums
Im letzten Schritt geht es um die eigentliche Unterteilung des Dachbodens. Schrauben Sie hierfür eine Beplankung aus Gipsplatten an eine Unterkonstruktion aus Holzlatten oder Metallprofilen an. Metallprofile haben in diesem Zusammenhang den Vorteil, dass sie deutlich weniger „arbeiten“ als eine Unterkonstruktion aus Holz, sodass Spannungsrisse vermieden werden.
Für die Beplankung können Sie entweder Gipsfaserplatten oder Gipskarton verwenden. Beide Materialien eignen sich ideal für den Ausbau des Daches. Platten aus Gipskarton sind sehr leicht und die Plattenstöße lassen sich durch angeschrägte oder abgerundete Kanten einfach verspachteln. Bei Platten aus Gipsfasern, die gerade Kanten besitzen, dauert die Verarbeitung etwas länger. Die schweren Platten können hingegen mehr Last tragen und dadurch den Schall besser dämmen.
Noch Fragen? Dann kommen Sie gerne vorbei und lassen sich an einem unserer Kipp & Grünhoff Standorte von unseren Fachberatern die notwendigen Tipps für Ihren Dachausbau geben. Hier finden Sie übrigens auch alle Materialien für Ihr Ausbauprojekt – und zwar in Profiqualität!