Lärmschutz in Haus und Wohnung: Tipps, Maßnahmen und Möglichkeiten

Lärmschutz

Lärm ist eine ernstzunehmende Umweltemission, die nicht nur anstrengend ist, sondern sogar krank machen kann. Die möglichen Auswirkungen auf betroffene Menschen, die regelmäßig unter einer hohen Lärmbelästigung leiden, reichen von Kopfschmerzen über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Depressionen. Dennoch wird es um uns herum gefühlt immer lauter: Autos, Flugzeuge und Baustellen machen uns das Leben schwer. Hinzu kommt der Krach der Nachbarn, dem wir ebenfalls nicht entkommen können. Zeit, einmal über den Lärmschutz im eigenen Zuhause nachzudenken: Denn mit den richtigen Schallschutzmaßnahmen kann selbst, wenn es draußen turbulent zugeht, wieder Ruhe einkehren. Idealerweise machen sich Bauplaner bereits vor der Konzeption eines Neubaus über die entsprechenden Lärmschutzmaßnahmen Gedanken. Bei Bestandsgebäuden gestaltet sich die Nachrüstung etwas schwieriger, dennoch gibt es auch hier Möglichkeiten, mit deren Hilfe Schall effizient ausgesperrt werden kann. Im Folgenden erfahren Sie, welche Möglichkeiten das sind.

Bauplanung

Was ist Lärm?

Wie genau definiert sich der Lärmpegel eigentlich? Um das zu verstehen, muss man zunächst einmal wissen, dass Schall sich durch rhythmische Schwingungen umliegender Moleküle in der Umgebung ausbreitet. Dabei wird zwischen Luftschall, Körperschall und Wasserschall unterschieden. Die Lautstärke von Geräuschen ergibt sich aus dem sogenannten Schalldruck, der in Dezibel (dB) gemessen wird. Ein normales Gespräch liegt zum Beispiel bei etwa 50 dB. Alles, was darüber hinausgeht, wird für das menschliche Ohr schnell unangenehm. Die Schmerzgrenze wird bei 115 dB überschritten. Die DIN-Norm 4109 schreibt daher bestimmte Mindestanforderungen an den Schallschutz vor, laut derer Wohnungstrennwände eine Dämmung von mindestens 53 dB gewährleisten müssen. Allerdings müssen Gebäude grundsätzlich nur den Normen entsprechen, die zum jeweiligen Bauzeitpunkt gegolten haben. Eigentümer sind also nicht verpflichtet, im Nachhinein nachzubessern. In der Folge ist die Lärmbelästigung gerade in Altbauten oft besonders hoch.

Schallschutz

Dach und Wände

Was aber kann getan werden, um den Schallschutz zu Hause zu verbessern? Keine leichte Aufgabe, aber mit den richtigen Lärmschutzmaßnahmen kann schnell wieder Ruhe daheim einkehren. Idealerweise ist das entsprechende Gebäude von Anfang an gut gedämmt. Zu diesem Zweck muss das Baumaterial bewusst ausgewählt werden.

Massive Wände aus Beton, Vollziegeln oder Kalksandstein besitzen grundsätzlich hohe Dämmwerte. Hochwertige Dämmstoffe, so zum Beispiel spezieller Dämmputz, können die Schallschutzwerte des entsprechenden Gebäudes zusätzlich verbessern. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Trittschalldämmung auf den oberen Stockwerken einzubauen. Hierbei handelt es sich um eine schallabsorbierende Zwischenschicht mit einer Dicke von bis zu fünf Millimetern, die unter den Boden gelegt wird. Gegen Fluglärm und Co. lohnt es sich, dem Hausdach hochwertige Schallschutzmaßnahmen angedeihen zu lassen. Wer kann, sollte das Dach von Anfang an mehrschichtig in Massivbauweise planen. Alternativ sollten zumindest hochwertige Dämmstoffe wie Hanf, Glas- oder Steinwolle sowie Flachs zum Einsatz kommen. Mit ihrer Hilfe werden laute Geräusche, die durch die Dachziegel dringen, effizient absorbiert.

Dach dämmen
Dämmung

Türen und Fenster

Auch bei Türen gilt: Je schwerer, desto besser – zumindest, wenn um laute Geräusche von außen geht. Ideal ist es, auf spezielle Lärmschutztüren aus Holz oder Metall zu setzen, die dicht am Boden abschließen. Zusätzliche Dichtungsmaterialien sorgen dafür, dass der Spalt zwischen Türblatt und -zarge bei geschlossener Tür minimal ist, so dass ihn keine Schallwellen durchdringen können. Eine weitere wirksame Schallschutzmaßnahme sind Lärmschutzfenster, die im Gegensatz zu herkömmlichen Fenstern die Eigenschaft haben, nicht so leicht mit den Schallwellen mitzuschwingen. Durch die Kombination von Fensterscheiben aus unterschiedlich dickem Glas können die Schallwellen nicht ungehindert weitergegeben werden. Welches Schallschutzfenster am besten für die eigenen Zwecke geeignet ist, lässt sich über die sogenannte Schallschutzklasse bestimmen. Je höher sie ist, desto besser ist auch die Schalldämmung. Die Skala reicht von 1 bis 6: Für normale Wohnstraßen ist Klasse 1 meist ausreichend, während für Gebäude, die an einer Schnellstraße liegen, Lärmschutzfenster in Klasse 6 notwendig sind.

Türenauswahl
Fensterauswahl

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